Wie kann ich erfolgreich meinen Release promoten und vermarkten?

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Chris Kling
Ihr habt mit allen vorhandenen Kräften an eurer Musik geschrieben, gefeilt, aufgenommen, gemixt, gemastert, alle Selbstzweifel besiegt und nun ist Release Day: Euer Werk ist ab sofort auf allen digitalen Plattformen erhältlich. Doch wie sorgt man ohne Label dafür, dass eure Musik erfolgreich promotet und vermarktet wird? Kein einfaches Unterfangen bei der Masse an Musik, die da draußen erhältlich ist.

Deswegen haben wir hier basierend auf den Erfahrungen unserer eigenen Label-Tätigkeit hier ein paar Post-Release Social Media-Tipps zusammengestellt, welche Möglichkeiten jeder Künstler hat, um seine Musik seiner Zielgruppe nahezubringen. Auch wenn die Masse an veröffentlichenden Künstlern immer größer wird – die Chancen sich zu präsentieren wachsen ebenso! Ja, ich weiß, das ist alles richtig Arbeit und eigentlich will man lieber Musik machen und sich neuen Songs widmen, aber hey: Ohne Fleiß kein Preis – und manches davon kann sogar Spaß machen – und wenn ihr eine Band seid oder andere Supporter in eurem Freundeskreis habt, könnt ihr’s euch auch echt gut aufteilen.

1. Spotify for Artists nutzen

Spotify ist weltweit mit Abstand der größte Musik-Streaming-Anbieter (YouTube mal ausgenommen, dazu im nächsten Abschnitt mehr) und hat über die Jahre immer mehr Züge eines sozialen Netzwerkes angenommen. Das kann man als Künstler super für sich verwenden – kostet nix, bringt viel! Die Audience-Analyse ist interessant und die Cross-Marketing-Optionen weitreichend. So könnt ihr Gebrauch davon machen:

  • Account claimen
    Sobald euer Release bei Spotify online ist, müsst ihr eals ersten Schritt euer Profil claimen, damit ihr eure Künstlerseite pflegen könnt. Folgt dafür einfach den Anweisungen auf https://artists.spotify.com/ .
  • Tourdaten einpflegen
    Das läuft über einen Drittanbieter namens Songkick. Entweder eure Accounts sind schon automatisch verlinkt oder ihr folgt den einfachen Schritten das zu tun. Das geht bisher noch nicht mit allen Locations, aber mit immer mehr und auch mit den meisten Festivals.
  • Bandfoto und Titelbild hochladen
    Selbstredend. Ein passendes Titelbild im Längsformat wertet eure Artist Page optisch außerdem ungemein auf.
  • Playlisten erstellen
    Viele Künstler legen Playlisten an mit Tracks, die sie inspiriert haben zu der Musik, die sie machen. Schaut euch einfach mal in den Profilen eurer Lieblingskünstler um. Das ist super Content, den man auch in sozialen Netzwerken teilen kann und mehr Spotify-Follower zu generieren – außerdem ne coole Sache, ich feier es selbst mich da bei Künstlern durchzuhören die ich mag und was diese hören. Außerdem sind manche Playlists eine super Möglichkeit seine eigenen Tracks dezent reinzuschieben, wenn sie sich gut einfügen.
  • Merchverkauf in Spotify
    Über den Anbieter Merchbar besteht die Möglichkeit, direkt an dem Ort physische Produkte anzubieten, wo die Leute eure Musik hören – bei Spotify selbst. Unbedingt mal auschecken, ob das Sinn macht für euch!
  • Artist’s Pick einrichten
    Ihr habt unter „Profile“ die Möglichkeit, ein Release, Konzert, eine Playlist oder anderes Prominent auf eurer Artist Page zu platzieren. Tut euch was Gutes und richtet euch was Schönes ein!

2. Shortlinks erstellen

Dreh- und Angelpunkt jeder erfolgreichen Promotion ist die Conversion. Das bedeutet in dem Falle eines Musik-Digital-Releases, der Schritt in dem ein potentieller Konsument zu eurem Produkt gelangt und es streamt oder kauft. Das will man natürlich an jeder Stelle der potentiellen Hörerschaft möglichst leicht machen in allen Situationen, in der Menschen euch und eurer Musik digital über den Weg laufen – und das geht am Einfachsten mit Links zu Spotify, YouTube, Apple Music, Amazon, etc…

Da aber die Links von den jeweiligen Anbietern oft sehr lang und sperrig sind und sich somit recht schlecht in Social Media-Posts einfügen lassen, bietet es sich an, diese mit einem Link Shortening-Service wie z.B. bit.ly oder smart.url kürzen zu lassen und somit griffige und kurze Links zur Verfügung zu haben.

Kleiner Tipp: Viele der Anbieter verknüpfen das Link-Shortening auch noch mit praktischen Analyse-Funktionen. Smart URL bietet sogar noch weitere praktische Optionen für Musik-Links! Am Ende könnten eure Links beispielsweise so aussehen:

➤ Spotify: http://smarturl.it/1000namenSPTFY
➤ iTunes: http://smarturl.it/1000namenITNS
➤ Amazon: http://smarturl.it/1000namenAMZ
➤ Apple Music: http://smarturl.it/1000namenAPLMSC

3. YouTube optimal einrichten

Obwohl YouTube kein klassischer Streaming-Anbieter ist, ist es dennoch der größte Musikanbieter weltweit und für manche Altersgruppen der erste Ort der Wahl um Musik zu hören. In Kürze startet außerdem der neue Service YouTube Music – es bleibt also spannend was dies für euch als Künstler bedeutet…

Auf jedem Fall solltet ihr dafür sorgen, dass eure Musik auf YouTube gelistet ist – und sei’s ein Video mit dem Cover als Bild. Die Marketing-Möglichkeiten über YouTube allein sind immens und alles zu beleuchten würde den Rahmen sprengen, daher wollen wir uns hier auf ein paar Basics konzentrieren:

  • Kanal auf Vordermann bringen
    Euer schönes Bandfoto als Profilbild reinladen, passendes Titelbild auch, eure Artist Bio bei Kanalinfo reinhauen – und schon sieht das ganze Ding richtig ansprechend aus.
  • Links zu anderen Social Media Accounts einpflegen
    Ihr habt die Möglichkeit diese in dem rechten unteren Bereich im Titelbild zentral anzeigen zu lassen.
  • Beschreibung der Videos
    Hier macht es Sinn, mit den Short-URLs zu den gängigen Streaming- und Kaufportalen zu verweisen (siehe vorheriger Punkt), damit dies sichtbar ist, bevor der „Mehr anzeigen“-Button erscheint. Nachfolgend lohnt es sich, die Lyrics und potentiell Credits dort reinzukopieren.

4. …und Apple Music?

Apple Music ist noch nicht so weit wie Spotify im Hinblick auf soziale Netzwerke, arbeitet scheinbar aber in diese Richtung. Doch schon aus der Tatsache heraus, dass Apple ein Vielfaches pro Play im Vergleich zu Spotify oder YouTube auszahlt an Tantiemen, sollte man es nicht gänzlich ignorieren. Momentan besteht die Möglichkeit, ein eigenes Künstlerfoto einzustellen. Das geht derzeit nur über den Kontakt zu eurem Digitalvertrieb oder Label falls ihr eins habt. Wenn ja, schickt hierzu ein hochauflösendes Pic an die entsprechende Stelle!

5. Facebook-Seite pflegen

Ich denke, Facebook ist immer noch für die meisten Künstler mit der wichtigste Social Media-Kanal und ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass dieser Kanal halbwegs gepflegt wird und mit aktuellen Bandfotos und Updates versorgt wurde. Wenn ihr euch jetzt ertappt fühlt, könnt ihr euch hier ein paar Tipps und Inspirationen zu Social Media-Beiträgen abholen. Speziell bei eurem Release solltet ihr über folgende Dinge nachdenken:

  • Titelbild mit Infos zum Release
    Gebt eurer Seite ein Titelbild, welches auf euren Release aufmerksam macht (achtet dabei darauf, dass der Text auf Mobil- und Desktopansicht sichtbar ist und nicht tlw. abgeschnitten wird durch die unterschiedlichen Proportionen ).
  • Shortlinks überall reinpacken
    In der Beschreibung von Profilbild, Titelbild, Teaser-Videos und Beiträgen: Packt immer die oder den wichtigsten Shortlink mit rein. Denkt dran, ihr wollt es ja den Leuten so einfach wie möglich machen zu eurer Musik zu gelangen – und ein weiterer Click ist heute im Internet schon extrem viel Wert und für viele Surfer die nächste Hemmschwelle!
  • Release-Post oben anheften
    Wahrscheinlich wird der Post (mit Video o.Ä.) zu eurem Release für eine Weile der Post sein, bei dem ihr sicherstellen wollt, dass ihn die Leute die von anderswo auf eure Seite kommen als erstes sehen. Heftet ihn doch oben an eure Wall an, damit er nicht nach den nächsten Tourbesäufnis-Bildern in den Tiefen eurer Beitragswand versinkt!
  • Erwägt einen gesponserten Beitrag
    Der FB-Newsfeed-Algorithmus ist ganz schön fies geworden. Gerade Seiten-Beiträge (im Gegensatz zu privaten Beiträgen) werden gar nicht bei allen Menschen im Newsfeed angezeigt, die einen Like auf eurer Seite dagelassen haben. Da könntet ihr in Erwägung ziehen, zumindest für ein paar Tage nach dem Release mit ein paar Euro nachzuhelfen, um zumindest eure Fans (und. evtl. dessen Freunde) zu erreichen, um eure Fanbase weiter auszubauen. Denk dran, dass jeder eurer Freunde oder Fans, der auf einen Beitrag reagiert, eure Reichweite wieder vergrößert, da diese Reaktion potentiell in dem Newsfeed von dessen Freunden angezeigt wird und so weiter…! Den gesponserten Beitrag könnt ihr auch gleichzeitig auf Instagram verbreiten lassen, was uns zum nächsten Punkt bringt:

6. Instagram

Im Gegensatz zu Facebook ist Instagram zwar ein Netzwerk welches sich völlig auf visuellen Content und Hashtags konzentriert, dennoch gibt es Möglichkeiten für Künstler um Releases zu promoten, die es sich lohnt auszukundschaften. Es gibt bei Instagram nur zwei Möglichkeiten, wie man direkt auf externen Content verweisen kann:

  • Erstere in eurer Bio, bei der ihr euren Website-Link eintragen könnt. Dieser sollte der wichtigste Shortlink sein zu eurem Produkt, bspw. der YouTube-Link falls ihr ein Video habt.
  • Zweitens könnt ihr bei einem z.B. auf Facebook gesponserten Post, den ihr auch auf Instagram geschaltet habt, einen Link für die „Mehr Erfahren“-Schaltfläche definieren.

Auf jedem Fall solltet ihr ein (u.U. gesponsertes) Teaser-Bild oder Video mit dem Verweis auf „Link in Bio“ posten.

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